Gartenwelt
Das Dilemma
Jungpflanzen vorziehen oder kaufen?
Wenn ab Ende Februar/Anfang März die Fensterbänke wieder Vollstehen, dann beginnt die jährliche Anbauarbeit. Diese findet zu Beginn erstmal Indoor statt. Doch in welchem Verhältnis steht der Aufwand zum möglichen Ertrag? Um diese Frage zu klären, haben wir im folgenden Blogartikel eine handvoll Argumente für das eigene Vorziehen und das Jungpflanzen kaufen gelistet.
Das eigene Gemüse vom Samen bis hin zur fertigen Pflanze selbst ziehen, das klingt nach Beetromatik pur, ist aber gar nicht so einfach. Vor allem da im Jungstadium kleine Fehler ausreichen, um die ganze mühselige Arbeit der letzten Woche zunichtezumachen. Hiervon können wir ein Lied singen. So sind uns dieses Jahr unsere Tomaten Jungpflanzen eingegangen, weil wir sie im Februar schon in das ungeheizte Gewächshaus gepflanzt haben. Normalerweise können die Jungpflanzen in der Regel schon zwischen Ende März und Anfang April im Gewächshaus eingepflanzt werden. Ein klassischer Anfängerfehler und das Ergebnis war verheerend. Ganze 60 Tomatenpflanzen, welche wir davor über vier Wochen vorgezogen hatten, waren zunichte. Trotzdem hat das Vorziehen der eigenen Jungpflanzen auch viele Vorteile.
Vorteile Jungpflanzen vorziehen
So weiß jeder der schon einmal in seinem Leben ein Samenkorn vorgezogen hat, wie viel Spaß es macht dem Keimling beim Wachsen zuzusehen. Ebenfalls weiß man genau, was man hat und von wo sein Gemüse kommt. So können auch die Sorten der Pflanzen nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen angepflanzt werden. Gerade die älteren oder seltenen Sorten gibt es meist nur, als Saatgut zu kaufen. Alles in allem ist das eigene Vorziehen der Pflanzen preiswerter für den Geldbeutel. Man sollte trotzdem beachten, dass auch für das Vorziehen ein gewisses Equipment benötigt wird. Zu guter Letzt kommt man durch das Tauschen von Pflanzen, welche man selbst nicht benötigt in den Austausch mit anderen Hobbygärtnern.
Vorteile Jungpflanzen kaufen
Dem gegenüber steht das bequeme einkaufen von Jungpflanzen aus der Gärtnerei. Das spart Zeit, Nerven und Platz. Hauptsächlich auf der Fensterbank, wobei die Jungpflanzen eine schöne Dekoration abgeben. Durch den direkten Kauf überspringt man die Anfänge des Gärtners und steigt direkt eine Stufe weiter ein. Darüber hinaus kauft man nur so viele Pflanzen wie man selbst auch benötigt. So steht man am Ende des Vorziehens nicht mit 20 Jungpflanzen mehr da, für welche man eigentlich keine Verwendung hat. Denn die Anbaufläche ist oftmals begrenzt und gerade beim eigenen Vorziehen muss man Streuverluste der Pflanzen miteinkalkulieren. Es geht nämlich nicht aus jedem Samen eine Pflanze hervor.
Fazit
Die Entscheidung bleibt dir selbst überlassen. Zum einen bietet dir das Vorziehen als Hobbygärtner eine deutlich breitere Samenauswahl und ist zudem noch preiswerter. Zum anderen sind die gekauften Jungpflanzen weniger empfindlich und die Anzucht ist mit einem geringeren Aufwand verbunden. Zusätzlich benötigt die eigene Anzucht der Pflanzen etwas Equipment, Zeit und einen grünen Daumen. Deshalb würden wir dir in deinem ersten Jahr als Hobbygärtner empfehlen, die Pflanzen anzukaufen. Sobald du über mehrere Jahre planst dein eigenes Gemüse anzubauen, dann kommst DU jedoch nicht am eigenen Vorziehen der Pflanzen vorbei. Das Vorziehen gehört nämlich zum Gärtnern dazu, wie der Wein zu einem guten Essen.
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